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Im Folgenden die Ergebnisse aus unserem Lesesprechgeräte-Test zum Bookreader BAT, Erhebungsdatum: 24.07.2006
Der Bookreader BAT (Version 2.0) besteht aus einem Scanner und Software, die auf einer CD mitgeliefert wird und sich selbständig auf einem vorhanden PC installiert. Für die Installation benötigt der Benutzer Administratorenrechte. Sie muss als Benutzer durchgeführt werden, da bei einer Installation als Administrator dem Benutzer wichtige Softwarekomponenten nicht zur Verfügung stehen.
Da es sich um kein "kompaktes" Gerät handelt, sondern um Software für einen PC, richtet es sich nach der Ausstattung des jeweiligen PCs, welche weiteren Komponenten installiert werden können.
Als Sprachausgabe stehen für die deutsche Sprache Steffi und Yannick (Real Speak) zur Verfügung, optional Daniel für die englische Sprache. Die Tonhöhe kann nicht reguliert werden, jedoch die Sprechgeschwindigkeit. Der Sprachwechsel auf die englische Sprache ist standardmäßig nicht möglich. (Stellt man dennoch auf die englische Sprache um, muss das Programm anschließend deinstalliert und neuinstalliert werden, damit wieder deutsch vorgelesen wird.)
Mit dem Bookreader BAT in der Version 2.0 kann man satzweise und wortweise im Dokument navigieren. Auch ein Buchstabieren für ein oder mehrere Wörter ist möglich, jedoch ist kein automatischer Buchstabiermodus vorhanden. Der Bookreader 2.0 merkt sich die letzte Textstelle und setzt beim nächsten Betrieb dort ein. Es ist aber nicht möglich, mehrere elektronische Lesezeichen zu setzen.
Fließtext in 12-Punkt-Arialschrift wird zuverlässig und deutlich vorgelesen, dies gilt auch für Abkürzungen, Datumsangaben und englische Lehnwörter. Wird das Dokument für das txt-Format gescannt, werden die tiefen Anführungszeichen mit einem Fragezeichen interpretiert. Es erfolgt an den entsprechenden Stellen eine Lesepause bei hochgehender Stimme wie bei einem Fragesatz. Beim Scannen für das pdf-Format werden die Anführungszeichen auf dem Monitor richtig wieder gegeben, es erfolgt allerdings auch hier eine kleine Pause.
Text im Falz eines dicken Buches wurde fehlerfrei vorgelesen. Auch die Wiedergabe einer Tageszeitung mit schwachem Kontrast und mehrspaltiger Schrift war problemlos.
Im Gegensatz zur alten Version des Bookreaders bereitete das Vorlesen von Zahlen einer Tabelle Schwierigkeiten. Die Zahlen verschiedener Spalten wurden zu einer einzigen Zahl zusammengezogen, zusätzlich wurde teilweise das Euro-Zeichen als "6" interpretiert und der Zahl der nächsten Spalte zugeschlagen.
E-mail-Adressen werden vollständig wiedergegeben, Text mit Unterstrich in 10-Punkt enthielt beim Vorlesen jedoch viele Fehler.
Keinerlei Schwierigkeiten gab es bei scheinbar sinnlosen Zahlen- und Buchstabenkombinationen. Auch weiße Schrift auf dunklem Grund wurde vollständig vorgelesen, ebenso wie mehrfarbiger Text.
Es wird der FineReader 6.0 Sprint Plus verwendet. Die Spaltenerkennung kann vom Nutzer nicht an- und ausgeschaltet werden. Die Blattlage wird automatisch erkannt, aber nicht angesagt. Der Sonderzeichenschatz und die Aussprache bestimmter Wörter können nicht individuell angepasst werden. Eingescannte Texte können beim Bookreader in der Version 2.0 erstmals als txt-, pdf-Format oder als Sound-Datei im wav- oder mp3-Format gespeichert werden.
Im Gegensatz zur Vorgängerversion können Nutzer mit Sehbehinderung außerdem über einen Magnifier spezielle Einstellungen für die Bildschirmdarstellung vornehmen. Es stehen neben den Originalfarben und schwarz/weiß verschiedene Farbeinstellungen zur Verfügung, z.B. invertierte Darstellung und gelb/blau. Schrift oder Bild können bis zu fünffach vergrößert werden. Es ist möglich, das jeweils vorgelesene Wort vergrößert und farblich hervorgehoben darzustellen.
Die Bedienung erfolgt über PC-Tastatur, vor allem über die F-Tasten. Die Grundfunktionen scannen, vorlesen, Pause sind mit nur einem Knopfdruck auszulösen. Eigenwillig ist die Belegung der F1-Taste als Vorlesetaste, die der PC-Nutzer sonst als Taste für die Hilfefunktion kennt. Die Navigation erfolgt über eine Tastenkombination aus Strg und Cursortasten, bzw. Strg und Zahlentasten. Über das Menü lässt sich eine Kurzanleitung mit den wichtigsten Tastenkombinationen aufrufen.
Etwas gewöhnungsbedürftig sind auch die drei verschiedenen Tasten am Scanner selbst, die verschiedene Scan-Vorgänge auslösen: Scannen für das txt-Format, Scannen für pdf und mehrere Seiten scannen. Diese Tasten sind in Brailleschrift nicht sehr naheliegend mit "a", "b" und "c" benannt. Am Scanner befinden sich noch vier weitere Tasten, die für blinde Nutzer nicht beschriftet sind. Für jede neue Seite, die nicht zum selben Dokument gehört, muss "Book Voice" zunächst geschlossen werden. Wird dies vergessen und der nächste Scanvorgang unterbrochen, muss nicht die BookReader-Software, sondern der ganze PC neu gestartet werden.
Es gibt keine akustische Rückmeldung über den Fortschritt der Textverarbeitung, die durch einen Balken auf dem Monitor angezeigt wird. Allerdings geht die Textverarbeitung relativ schnell.
Plustek empfiehlt den Nutzern, eigene Screenreader während der Bedienung des Bookreaders auszuschalten. Dies kann besonders für ungeübte Nutzer dann zu Schwierigkeiten führen, weil die Sprachausgabe des Bookreader nicht immer alles vorliest. So werden nicht aktive Menüpunkte nicht gesprochen, in einigen Menüs wie z.B. dem Sprache-Menü unter "als Audiodatei speichern" liest die Sprache erst, wenn sich der Benutzer mit der Tab-Taste bewegt.
Obwohl mehrere Windows-Shortcuts angezeigt werden, konnten wurden diese im Test nicht immer ausgeführt, z.B. bei Strg+s für "speichern".
Der Bookreader BAT Version 2.0 liest Fließtext in Arial-12-Punkt-Schrift nach wie vor zuverlässig und deutlich vor, auch Zahlen und Datumsangaben sowie Abkürzungen und englische Lehnwörter. Hier fallen die angenehmen Sprachausgaben Steffi und Yannick positiv auf. Weiße Schrift auf dunklem Grund oder farbiger Text stellen kein Problem dar, auch der Text im Falz dicker Bücher wird vollständig erkannt. Wenig überzeugend ist die Zahlenwiedergabe einer Preistabelle ausgefallen, bei der Zahlen verschiedener Spalten zusammengezogen wurden.
Im Gegensatz zum Vorgängermodell kann man mit der Version 2.0 satzweise navigieren und sich Wörter buchstabieren lassen. Außerdem sind verschiedene Einstellmöglichkeiten für Sehbehinderte dank eines einfachen integrierten Magnifiers möglich. Nach wie vor ist die Bedienung jedoch nicht als simpel zu bezeichnen. Zwar sind die Grundfunktionen mit nur einem Tastendruck auszulösen, die Navigation erfolgt allerdings wiederum mit Hilfe von Kombinationen. Menütexte werden teilweise nur gesprochen, wenn sich der Nutzer auch im Menü bewegt, inaktive Felder werden nicht angesagt. Wenig eingängig erscheinen die drei verschiedenen Scan-Tasten am Scanner.
Auch die Version 2.0 des Bookreaders ist eher etwas für geübtere Anwender, die die schnelle Textverarbeitung schätzen und die eine etwas schwierigere Bedienung nicht abschreckt.
Sie können folgende Testabschnitte anspringen:
(Dieses Produkt mit anderen vergleichen)
PC-Tastatur | kein Gerät |
---|---|
Kopfhörer | kein Gerät |
Ausgang mit festem Pegel | kein Gerät |
Braillezeile | nein |
Sonstiges | Anschlüsse je nach PC, keine Hardware außer Scanner, Software wird auf PC installiert. Verschiedene Einstellungsmöglichkeiten für Sehbehinderte bei Monitornutzung (Farbwahl, Vergrößerung). |
Produktbezeichnung | FineReader 6.0 Sprint Plus |
---|---|
automatische Lageerkennung | ja |
Blattlage wird angesagt | nein |
Spaltenerkennung | ja |
Spaltenerkennung beim Vorlesen an- / ausschaltbar | nein |
beim Vorlesen neue Seiten einscannen | ja |
sprachgesteuerte Dokumentenverwaltung | teilweise |
Zusammenfügen mehrerer Seiten | ja |
ganze Seiten nachträglich löschbar | nein |
Im- / Export von Texten | ja |
Formate für Im- und Export von Texten | txt- und pdf-Format, mp3 + wav abspeicherbar |
Satzzeichen werden mitgelesen | nein |
Sonderzeichenschatz modifizierbar | nein |
Aussprache für eigenen Wortschatz modifizierbar | nein |
Speichern von Benutzerprofilen | nein |
Anmerkungen |
unterscheidbare Tasten | nein |
---|---|
sprachgestützte Benutzeroberfläche | teilweise |
direkte Hilfe ohne Menü | nein |
Hilfstexte abschaltbar | nein |
Orientierungstöne während der Textvearbeitung | nein |
Grundfunktionen über einmalige Tastenbetätigung | ja |
Doppelbelegung von Tasten | ja |
Anleitung | Schwarzschriftanleitung und Kurzanleitung als Datei |
Einweisung gehört zum Lieferumfang | nicht grundsätzlich inbegriffen |
Anmerkungen | Gerät spricht mittlerweile mehr Menütext als in der Vorversion. Deaktive Optionen werden allerdings nicht gesprochen, teilweise reagiert die Sprachausgabe erst, wenn der Nutzer anfängt zu navigieren (z.B. im Sprache-Menü). Einige Windows Hotkeys funktionieren nicht, obwohl vorgesehen (z.B. Strg+s). Drei verschiedene Scan-Tasten. |
"Buchlesemaschine"- Kein klassisches Hilfsmittel, eher geeignet für Personen mit PC und Screenreader, die nicht viel Anleitung brauchen. Dafür in der Anschaffung vergleichsweise günstig. Nach wie vor eher für versiertere Nutzer mit Computerkenntnissen geeignet. Arbeitet sehr schnell. Buchscanner, daher mit dicken Büchern kein Problem. Installation muss als Benutzer mit Administratorenrechten erfolgen. |
Auf dieser Seite kommen 15 Begriffe vor, die in unserem Wörterbuch erläutert werden: Braille, Braillezeilen, Hardware, Hotkey, Installation, konkatenativ, Monitor, MP3-Format, PDF, Scanner, Screenreader, Sprachausgabe, Tastenkombination, TXT und WAVE.
Letzte Änderung: 20.08.2007 | © 2006 - 2013 DIAS GmbH | Impressum | Barrierefrei?