Navigation

HINWEIS: Sie betrachten einen archivierten Inhalt. Bitte besuchen Sie auch unseren aktuellen Auftritt unter www.incobs.de

Bereichsmenü: Produkt-Infos


Sie sind hier: Startseite > Produkt-Infos > Screenreader > Test: Archiv > Test 2006/2007 > JAWS 7.10

vorherige Seite | nächste Seite

Test 2006/2007
JAWS 7.10

Im Folgenden die Ergebnisse aus unserem Screenreadertest zu JAWS 7.10, Erhebungsdatum: 30.11.2006

  1. Das Wichtigste auf einen Blick
  2. Ergebnisverbesserungen im Vergleich zur Version 6.2
  3. Mehr Infos zu einzelnen Testabschnitten
  4. Die Ergebnistabelle

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Produktversion: 7.10
  • Testaufgaben unter Word und Windows: JAWS durchlief die Testaufgaben flüssig und ohne große Hindernisse. An einigen Stellen, wie etwa beim Anmeldevorgang, empfahl sich der Wechsel in den strukturierten Modus der Braillezeile, um auch wirklich alle geforderten Informationen ebenso auf der Braillezeile zu erhalten wie von der Sprache ausgegeben.
    In den meisten Fällen gelingt der Versuch, ohne Sondermodi zu arbeiten. Der Anwender kann die verschiedenen Aufgaben auf den gleichen Wegen bewältigen, wie sehende Anwender dies tun.
  • Herausforderung PowerPoint: Mit JAWS konnten alle Folien unserer Testpräsentation eingelesen werden. Beim Erfassen von PowerPoint-Dokumenten verfügt dieser Screenreader über verhältnismäßig fortgeschrittene Möglichkeiten. Einzige Anmerkung aus unserem Test: Soll eine Animation erfasst werden, klingt die entsprechende Ausgabe eher umständlich. Allerdings ist JAWS der einzige Screenreader, der überhaupt auf Animationen reagiert.
  • Steuerung: In der Regel erfolgt die Steuerung eingängig durch kurze Befehlsfolgen über die Zifferntasten des Nummernblocks.
  • Verhältnis zwischen Braille- und Sprachausgabe: JAWS weist grundsätzlich eine leichte Sprachdominanz auf.
  • Fazit: JAWS durchlief alle Testaufgaben souverän und präsentierte sich in unserem Test als zuverlässiges Hilfsmittel. Beeindruckt haben uns die ausgereiften Möglichkeiten bei der Erfassung des PowerPoint-Dokuments. Wie aus anderen Tests schon bekannt, ist JAWS ein Screenreader, der mehr Informationen über die Sprache ausgibt als über die Zeile. Wem dies nicht zusagt, der kann sich durch die Umschaltung in den strukturierten Braillezeilenmodus mehr über die Zeile ausgeben lassen.

2. Ergebnisverbesserungen im Vergleich zur Version 6.2

Die JAWS Version 7.10 kam im Herbst 2006 auf den deutschen Markt. Im Vergleich zum INCOBS-Test der Vorgängerversion zu Beginn 2006 hat sich JAWS an einigen Stellen verbessert:

  • Die Sprachbegleitung beim Start- und Anmeldevorgang ist ausführlicher geworden.
  • Bei der Erfassung von Formatierungen sind keine gezielten Abfragen mehr nötig. Auch das Überschriftenformat wird nun automatisch ausgegeben.
  • Die Farbtabelle zur Schriftfarbenänderung in Word ist nun auch mit der Braillezeile erfassbar.
  • Tabellen in Word werden jetzt Dank einer neuen Ausführlichkeitsoption noch besser erfasst. So sind zum Beispiel auch die Rahmeneigenschaften per Shortcut abfragbar. Auch neu: gab es unter 6.2 noch Schwierigkeiten, wenn in Word Tabellen mit verbundenen Zellen erfasst werden sollten, so ist das heute kein Problem mehr. JAWS erkennt jetzt, ob sich eine Zelle über mehrere Zeilen bzw. Spalten erstreckt und navigiert auch in solchen Tabellen zuverlässig.
  • In PowerPoint werden vorhandene Folienübergänge nun im Präsentationsmodus automatisch angesagt.

Weitere Verbesserungen durch die Version 7.10, die wir in unserem Test nicht berücksichtigen konnten, lesen Sie in unserer Aktuelles-Meldung zum Test.


3. Mehr Infos zu einzelnen Testabschnitten

Allgemeine Steuerung

JAWS wird über die Zifferntasten des Nummernblocks gesteuert. Nahezu jeder JAWS-Befehl wird durch die Null - bei deaktiviertem Nummernblock ist es die Einfügen-Taste - in Kombination mit einer weiteren Taste (Nummer oder Buchstabe) aktiviert. Um Funktionen oder Einstellungen zu aktivieren, die nicht so häufig benötigt werden, müssen manchmal auch vier Tasten gleichzeitig betätigt werden.

Windows XP

Der Windows-Anmeldevorgang wird unter JAWS vor allem durch die Sprache vollständig begleitet. Im Hilfe- und Supportcenter ist JAWS der einzige Screenreader, der keine besondere Vorleseeinstellung oder einen Lesemodus aktivieren muss, um sich einen Hilfetext vorlesen zu lassen. Bei der Suche nach einem bestimmten Text kann es durch die häufigen Fensterwechsel während der Navigation im Supportcenter zu leichten Irritationen kommen.

Im Windows-Explorer wird die Navigation und die Ausführung typischer Windows-Befehle bis zum Schluss der Aufgabe zuverlässig begleitet.

Nach einer ebenso zuverlässigen Abmeldebegleitung ist JAWS der einzige Screenreader, der sich auf konkrete Systemmeldungen bezieht: Er liest die Fenstertitel der sichtbaren Meldungen vor.

Word 2003

Durch bestimmte JAWS-Einstellungen kann mit der Kombination aus Punkt 7- und Punkt 8-Unterlegungen auf der Braillezeile und verschiedenen Stimmen je Format jedes Textattribut erfasst werden.

Für die Erfassung und Erstellung von Tabellen in Word wird mit eingeschaltetem Tabellenlesemodus navigiert. Nahezu alle Tabelleneigenschaften sind in diesem Modus kontrollierbar. Eine in Version 7.10 neu eingeführte Ausführlichkeitsoption ermöglicht auch das Erfassen von Informationen sehr spezieller Zelleigenschaften, wie zum Beispiel die Rahmengestaltung. Bei der Erstellung solcher Attribute muss allerdings noch häufig im tief verzweigte Word-Menü navigiergt werden.

Ist dem Anwender grundsätzlich bekannt, wie unter Word 2003 ein Serienbrief erstellt wird, dann ist diese Aufgabe unter JAWS zu bewältigen. Ist der Anwender nicht so vertraut mit dem Serienbrief, dann können ihn Pop-Ups, die Mehrfensterstruktur und eventuell auch die Sidebar-Logik irritieren.

PowerPoint 2003

JAWS bietet eine ganze Reihe an Möglichkeiten zur Erfassung von PowerPoint-Präsentationen. In unserem Test verlief die Erfassung im Vergleich zuverlässig. Das Grundkonzept ist eindeutig: Die Arbeit des JAWS-Nutzers unter PowerPoint soll der Arbeitsweise eines sehenden Anwenders weitestgehend nachempfunden werden. Darum wird auf Sondermodi für PowerPoint vollkommen verzichtet.


Die Ergebnistabelle

Sie können die Tabellenabschnitte Allgemeine Daten, Windows, Word oder PowerPoint anspringen.

JAWS 7.10

(Dieses Produkt mit anderen vergleichen)

Allgemein: Produktangaben

Versionsnummer 7.10
Anbieter IPD
Zusätzliche Hardware nein
Sprachausgabe Eloquence
Braillezeile Fokus 80
Anzahl der Braillemodule 80
Anzahl der Statusmodule 4 (abschaltbar)
Schnittstellen Braillezeile 1xUSB

Allgemein: Test und Testumgebung

Erhebungsdatum 30.11.2006
Prozessor / Taktfrequenz Intel Pentium III / 1 GHz
Arbeitsspeicher in MB RAM 256 MB
Grafikkarte Rage Fury Pro / Xpert 2000 Pro

Allgemein: Produktinfos und Benutzerhandbuch

Benutzerhandbuch / Produktinfos in deutscher Sprache ja
Benutzerhandbuch / Produktinfos in digitaler Form Online-Handbuch
Benutzerhandbuch / Produktinfos in Brailledruck auf Anfrage gegen Aufpreis

Allgemein: System und Einstellungen

Anmeldung im Netz ja, vor Windows-Start
Einstellungen der Grafikkarte 1024x768 / 32 Bit
Braillemonitor einschaltbar ja

Windows: Starten und Anmelden

Die Aufgabe "Starten und Anmelden" ist lösbar ja
Willkommen-Bildschirm und/oder bevorstehende Anmeldung wird signalisiert ja,
Sprache liest vollständigen Willkommen-bei-Windows-Bildschirm - nach Scrollbewegungen auch auf der Braillezeile erfassbar
Automatischer Hinweis auf Strg-Alt-Entf ja,
Sprache liest Hinweis vor - nach Scrollbewegungen auch auf der Braillezeile erfassbar
Kennworteingabe wird begleitet Sprache liest nahezu den ganzen Dialog vor - Braillezeile zeigt "Kennwort" und blinkenden Cursor -
Eingabe wird begleitet durch Stern-Ansage/Anzeige
Anzeige / Ansage von Systemmeldungen beim Ladevorgang teilweise,
die Sprache sagt nach Anmeldung Titel der Systemmeldefenster: "bitte warten ...".
im strukturierten Modus wird dieser Text auch auf der Braillezeile angezeigt.
Fokus nach Startvorgang Desktop-Symbol "Eigene Dateien"
Verhältnis zwischen Sprachausgabe / Braillezeile Sprachausgabe ist standardmäßig dominant, die Braillezeile ist einstellbar, zeigt im strukturierten Modus wesentlich mehr
Fazit zur Aufgabe Windows: "Starten und Anmelden" Start- und Anmelde-Begleitung ist zuverlässig, findet standardmäßig durch die Sprache statt, Braillezeile ist einstellbar

Wichtige Hinweise werden ausgegeben

Windows: Hilfe- und Supportcenter

Die Aufgabe "Hilfe- und Supportcenter" ist lösbar ja
Auffinden des Textes: Navigation des Hilfecenters ja
Text vorlesen lassen ja
Besondere Einstellungen / Moduswechsel nein
Der Fokus blieb in der Testsituation erhalten ja
Allgemeine Orientierung Nur leichte Orientierungsprobleme im Aufgabenverlauf durch häufige Fensterwechsel
Verhältnis zwischen Braillezeile / Sprachausgabe synchron
Fazit zur Aufgabe "Hilfe- und Supportcenter" Der Text war auffindbar und konnte ohne zusätzliche Einstellungen/Moduswechsel vorgelesen werden
-
Nur sehr leichte Orientierungsprobleme durch häufige Fensterwechsel

Windows: Windows-Explorer

Die Aufgabe "Windows-Explorer" ist lösbar ja
Anlegen eines neuen Ordners ja
Wechsel vom Quell- zum Zielordner ja
Begleitung typischer Windows-Shortcuts Ausführliche Sprach- und Braillezeilenbegleitung bei allen drei Befehlen
Verhältnis zwischen Braillezeile / Sprachausgabe Sprachausgabe ist standardmäßig dominant, Braillezeile ist einstellbar
Fazit zur Aufgabe "Windows-Explorer" Navigation im Windows-Explorer funktioniert einwandfrei

Typische Windows-Befehle werden ausführlich begleitet

Windows: Herunterfahren/Beenden

Die Aufgabe "Herunterfahren/Beenden" ist lösbar ja
Windows-Schließen-Dialog Der gesamte Inhalt des Dialogs wird von Sprache und Braillezeile angesagt/angezeigt
Systemmeldungen beim Herunterfahren Zwei Systemmeldungen werden vorgelesen:
1. "abmelden..."
2. "bitte warten..."
Verhältnis zwischen Braillezeile / Sprachausgabe Bis die Braillezeile ausgeschaltet wird läuft alles parallel
Fazit zur Aufgabe "Herunterfahren/Beenden" Das Abmelden funktioniert einwandfrei
-
Während des Herunterfahrens spricht die Sprachausgabe die Fenstertitel vereinzelter konkreter Systemmeldungen

Word: Formatierungen erfassen und erstellen

Die Aufgabe "Formatierungen" ist lösbar ja
Formatierungen, die unmittelbar erfassbar sind fett, kursiv, unterstrichen
Formatierungen, nur nach Anpassung von Einstellungen unmittelbar erfassbar sind durchgestrichen, veränderte Schriftfarbe, Aufzählung, Überschriftformat
- die Formate werden entweder durch unterschiedliche Stimmen (hoch, tief, männlich, weiblich) und/oder durch Punkt 8-Belegungen auf der Braillezeile signalisiert.
Formatierungen, die konkret abgefragt werden müssen keine
Formatierungen, die verborgen bleiben keine
Veränderung der Screenreader-Einstellungen? ja,
es wird ein bestimmtes Sound-Schema eingestellt (Korrekturlesen).
Umgang mit Word-Farbtabelle vollständig mit Sprache und Braillezeile erfassbar
Verhältnis zwischen Braillezeile / Sprachausgaberachausgabe abwechselnd dominant: Braillezeile zeigt mit "Punkt 7" und "Punkt 8" des jeweiligen Braillemoduls Formatänderungen an - andere gibt die Sprachausgabe durch veränderte Stimme aus
Fazit zur Aufgabe "Formatierungen" Alle Formatierungen sind erfass sowie selbst erstellbar
-
Durch bestimmte Einstellungen kann mit der Kombination aus Unterlegungen auf "Punkt 7" und "Punkt 8" des jeweiligen Braillemoduls auf der Braillezeile und verschiedenen Stimmen jede Formatierung erfasst werden

Word: Einfache Tabellen erfassen und erstellen

Die Aufgabe "Einfache Tabellen" ist lösbar ja
Infos zu Spalten- und Zeilenanzahl ja, automatische Ansage
Navigation durch einzelne Zellen mit SR-Funktionen zum Tabellenlesen. Word-Navigation (Tab) geht auch, wenn nur der Tabelleninhalt und keine Eigenschaften erfasst werden sollen
Allgemeine Zelleigenschaften Ausführlicher Abruf von Tabelleneigenschaften (z.B. ob Rahmen vorhanden) über SR-Shortcut möglich
Textausrichtung mit SR-Befehl abfragbar
Schrifteigenschaften innerhalb der Tabelle abfragbar/erstellbar
Moduswechsel / Veränderung der Screenreader-Einstellungen nein
Verhältnis zwischen Braillezeile / Sprachausgabe synchron
Fazit zur Aufgabe "Einfache Tabellen" Einfache Tabellen in Word-Dokumenten sind erfass- und erstellbar
-
Es wird vorzugsweise mit Tabellen-Lesebefehlen navigiert
-
Besondere Eigenschaften wie die des Rahmens lassen sich über SR-Shortcut erfassen. Beim Erstellen von Tabellen muss bei der Festlegung best. Eigenschaften z.B. des Rahmens auf das sehr umfangreiche und schwer navigierbare Menü zurückgegriffen werden.

Word: Serienbrief erstellen

Die Aufgabe "Serienbrief" ist lösbar ja
Serienbrief-Assistenten nutzen ja
Serienbrief-Symbolleiste nutzen ja,
aufrufbar über Menünavigation,
auffindbar mit Windows-oder Screenreader-Befehl,
navigierbar mit Cursortasten
Datenquelle zuweisen ja
Seriendruckfelder einfügen ja
Brief schreiben ja
Zusammenführen von Brief und Daten ja, über Serienbrief-Sidebar
Allgemeine Orientierung Die Aufteilung des Fensters in Menü, Textbereich und zusätzlich der Sidebar sorgen zum Teil für Verwirrung
Verhältnis zwischen Braillezeile / Sprachausgabe Sprachausgabe standardmäßig leicht dominant, Braillezeile ist einstellbar
Fazit zur Aufgabe "Serienbrief" Es ist möglich, einen Serienbrief zu erstellen
-
Voraussetzung für diese Aufgabe: Gute Kenntnis und Übung in der Navigation des Serienbrief-Aufbaus, dazu gehören: Pop-Ups, Mehrfensterstruktur und die Sidebar-Logik

PowerPoint: einfache Präsentation erfassen

Die Aufgabe "Präsentation erfassen" ist lösbar ja
Titelzeile erfassen ja, durch Sprachausgabe/ Braillezeile
Textfeld erfassen ja, durch Sprachausgabe/ Braillezeile
Fußzeile erfassen nur über PowerPoint-Menü im Folienmaster, dann durch Sprachausgabe/ Braillezeile
Notizen zu jeder Folie erfassen ja, durch Sprachausgabe/ Braillezeile
Folienübergänge erfassen ja, im Präsentationsmodus
Animationen erfassen prinzipiell kann über die Sprache das Vorhandensein einer Animation ausgegeben werden - die Beschreibung der Animation ist kryptisch und nur von Vielnutzern zu gebrauchen.
Präsentation im Präsentationsmodus ja, durch Sprachausgabe/Braillezeile
Meta- und/oder Zusatz-Infos ja, v.a. durch Sprachausgabe, im strukturierten Modus auch vermehrt auf der Braillezeile
Verhältnis zwischen Braillezeile / Sprachausgabe Sprache ist grundsätzlich dominant - sehr wichtige Informationen zusätzlich zu dem, was Braillezeile und Sprache synchron ausgeben, kommen von der Sprache. Ist die Braillezeile im strukturierten Modus, werden vermehrt Informationen auch über die Braillezeile ausgegeben.
Fazit zur Aufgabe "Präsentation erfassen" Es ist möglich, die Inhalte sowie Eigenschaften von PowerPoint-Präsentationen zu erfassen
-
Das Grundkonzept von JAWS: unter PowerPoint soll der JAWS-Nutzer die Arbeitsweise eines sehenden Anwenders weitestgehend übernehmen. Darum wird auf Sondermodi für PowerPoint vollkommen verzichtet

Auf dieser Seite kommen 10 Begriffe vor, die in unserem Wörterbuch erläutert werden: Bit, Braillezeilen, Braillezeilen-Monitor, Cursor, Hardware, Schnittstelle, Screenreader, Shortcut, Sprachausgabe und Statusmodule.


vorherige Seite | nächste Seite

nach oben

Letzte Änderung: 11.01.2010 | © 2006 - 2013 DIAS GmbH | Impressum | Barrierefrei?