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Test: Screenreader und PDF 2007/2008
Ergebnisse im Überblick

Worum geht es?

Viele Screenreadernutzer schrecken vor PDF-Dokumenten zurück. Und das nicht ohne Grund: Sehr häufig wird der Text in PDF-Dateien als unstrukturierter Fließtext ausgegeben, Zusammenhänge sind oft nur schwer zu erschließen.

Wenn ein PDF nicht benutzbar ist, kann das zwei Ursachen haben:

  • Mängel des PDFs
  • Mängel des Screenreaders

Mangelhaft ist ein PDF-Dokument dann, wenn es nicht barrierefrei erstellt wurde. Hierzu kurz einige Hintergrundinformationen: Mithilfe von "Tags“ kann man wie bei HTML-Seiten Überschriften, Listen, Absätze und Tabellen auszeichnen oder Alternativtexte für Bilder hinterlegen. Erst das Tagging macht Barrierefreiheit bei PDFs überhaupt möglich: Eine sinnvolle Vorlesereihenfolge kann festgelegt werden, das Dokument kann unterschiedlich dargestellt werden (zum Beispiel in der "Umfließen"-Ansicht), die Tag-Struktur kann von Screenreadernutzern zur Orientierung und Navigation innerhalb eines PDFs genutzt werden.

In unserem Test in Kooperation mit dem Projekt BIK- barrierefrei informieren und kommunizieren haben wir in erster Linie geprüft, wie weit die Unterstützung getaggter PDFs bei aktuellen Screenreadern gediehen ist. Wir wollten aber auch wissen, inwieweit Screenreader gängige, verbreitete Mängel in PDFs kompensieren - wie bei HTML-Seiten üblich.

Die Ergebnisse

Ursprünglich geplant war, fünf Screenreader einem eingehenden vergleichenden Tests zu unterziehen: JAWS, Window-Eyes, Hal, Blindows und Virgo.

Bei dreien dieser potentiellen Testkandidaten hat sich aber schnell gezeigt: die Unterstützung ist noch in den Anfängen. Mit Hal, Blindows und Virgo können PDFs zwar gelesen werden, mehr aber auch nicht. Überschriften und Listen werden nicht erkannt, Tabellen werden als Fließtext ausgegeben - kurz: eine eingehendere Prüfung der Tag-Interpretation war nicht sinnvoll. Etwas besser schnitt Window-Eyes, Version 6.1, ab. So werden z.B. Links erkannt und sind aktivierbar, man kann von Absatz zu Absatz springen und bei Tabellen wird die Anzahl von Reihen und Spalten angesagt. Andere wichtige Informationen, wie z.B. Überschriften oder Listen, werden aber leider nicht ausgegeben.

Der eindeutige „Testsieger“ ist der Screenreader JAWS. Mit JAWS ist die Nutzbarkeit gut getaggter PDFs inzwischen durchaus vergleichbar mit der barrierefreier HTML-Seiten. Die meisten wichtigen Tags werden analog zu HTML-Strukturelementen behandelt und erlauben dem Nutzer, PDFs mit den gleichen Techniken zu lesen, die er schon von Webseiten kennt. Auch kleine Fehler bei der barrierefreien Gestaltung von PDF-Dokumenten kann JAWS ausgleichen.

Leider ist es auch in der Version 9.0 nicht möglich, von Absatz zu Absatz zu springen.

Ausblick:

Sobald die neue Window-Eyes-Version 7.01 auf dem deutschen Markt ist, werden wir unseren Test wiederholen – in der Hoffnung, dass sich hier einiges gebessert hat. Für die im Herbst 2008 veröffentlichte Version von Cobra, der Screenreaderfusion von Virgo und Blindows, ist zu Beginn 2009 ein Test geplant.

Natürlich nützt der beste Screenreader nichts, wenn PDF-Dokumente nicht barrierefrei erstellt werden. Informationen hierzu finden Sie in unserem Artikel "Erstellung einer barrierefreien PDF-Datei aus einem Word-Dokument".


Auf dieser Seite kommen 3 Begriffe vor, die in unserem Wörterbuch erläutert werden: Barrierefreiheit, PDF und Screenreader.


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Letzte Änderung: 02.03.2011 | © 2006 - 2013 DIAS GmbH | Impressum | Barrierefrei?