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Test 2008
Wayfinder Access - Navigationssoftware für das Handy

Bild von einem Wegweiser mit sehr vielen Richtungsanzeigern

Seit Mitte Mai 2008 hat unser Mitarbeiter Carsten Albrecht die Navigationssoftware Wayfinder Access Version 2.00.1000 mit einem Nokia N 82 in Gebrauch. Wayfinder Access ist eine kommerzielle Navigationssoftware, die auf dem für sehende Anwender konzipierten Programm Wayfinder basiert. Wayfinder Access wurde für die Nutzung mit Screenreadern wie Mobile Speak und Talks angepasst, so dass blinde Anwender die wichtigsten Informationen angesagt bekommen, somit von grafischen Informationen weitgehend unabhängig sind.

Mit Wayfinder Access ist es möglich, Routen durch Angabe von Start- und Zielpunkt berechnen zu lassen, um diese dann sofort oder später abgehen bzw. abfahren zu können. Der Anwender hat also die Möglichkeit, sowohl einen Fußgänger- als auch einen PKW- bzw. Taximodus nutzen zu können. Der PKW- bzw. Taximodus kann auch für blinde Anwender hilfreich sein, wenn man z. B. als Beifahrer in einem Fahrzeug sitzt und der Fahrer nicht weiß, wie er ein bestimmtes Ziel ansteuern soll.

Carsten Albrecht hat mit Hilfe des Programms zwei seiner Kolleginnen erfolgreich zu einem Hotel in Diedrichshagen bei Rostock lotsen können.

Geht man Routen im Fußgängermodus ab, werden Abzweigungen/Kreuzungen im Abstand von 55, 30, 15 und 0 Metern angesagt. Das lückenhafte Kartenmaterial, die Ungenauigkeit von GPS und hohe Gebäude können aber dazu führen, dass diese Angaben nicht immer korrekt sind. Es empfiehlt sich, den eigenen Orientierungssinn und das Gehör voll einzusetzen, damit man nicht plötzlich mitten auf der Straße steht.

Das Erkunden der Umgebung, in der man sich gerade befindet, ist ebenfalls möglich. Man bekommt recht umfangreiche Informationen zu Straßen, Plätzen, Kreuzungen, aber auch Restaurants, Hotels oder Kulturstätten, die einem ohne sehende Hilfe verborgen bleiben würden.

Als GPS-Empfänger hatte Carsten Albrecht den internen des N 82 sowie einen RBT 2100 von RoyalTek im Einsatz. Nach Aktivieren des Wayfinder Access hatte der interne Empfänger nach wenigen Minuten Satellitensignale und die Navigation konnte beginnen. Beim externen Empfänger dauerte es leider manchmal bis zu zehn Minuten, bis Signale empfangen wurden. Bei anderen Modellen, z. B. von Holux, kann das Ergebnis aber ganz anders ausfallen.

Fazit

Wayfinder Access erlaubt es, den Aktionsradius eines blinden Anwenders zu erweitern. Hat er doch die Möglichkeit, seine Umgebung ohne sehende Hilfe weitgehend zu erkunden. Allerdings sind einige Punkte noch verbesserungswürdig. Man bekommt z.B. nicht angesagt, ob man sich auf der Straßenseite mit den geraden oder ungeraden Hausnummern befindet. Das Kartenmaterial, das direkt online durch eine Internetverbindung heruntergeladen wird, aber auch auf dem Handy gespeichert werden kann, ist nicht immer auf dem neuesten Stand, was der Anwender daran merkt, wenn ihm z.B. ein Restaurant angesagt wird, dessen Besitzer längst gewechselt hat. Das lückenhafte Kartenmaterial, die Ungenauigkeit des GPS (3 Meter und höher) und z.B. sehr hohe Gebäude führen leider häufig zu unkorrekten Angaben. Wahrscheinlich werden aus diesen Gründen nur mutige, sehr mobile blinde Anwen-der riskieren, einer von Wayfinder Access berechneten Route in völlig fremder Umgebung zu folgen.

Wünschenswert ist ferner die Angabe, wie viele Satelliten gerade empfangen werden, und ob die GPS-Verbindung stabil ist.

Welche Verbesserungen bzw. Veränderungen vorgenommen wurden, werden wir mit Erscheinen einer neuen Version des Programms, die für Herbst d.J. angekündigt ist, feststellen.

Ein sehr nützliches Praxishandbuch zum Wayfinder Access kann beim Büro für barrierefreie Bildung aus Herne heruntergeladen werden:

Zu beziehen ist Wayfinder Access für ca. 400 Euro bei den Hilfsmittelanbietern Handy Tech, IPD, Marland und beim Büro für barrierefreie Bildung.

Links für weitere Informationen, zum Teil englischsprachig:

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Letzte Änderung: 05.01.2010 | © 2006 - 2013 DIAS GmbH | Impressum | Barrierefrei?