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Sie sind hier: Startseite > Produkt-Infos > Navigations- und Orientierungssysteme > Was sind Navigations- und Orientierungssysteme?
Die selbständige Mobilität in fremden Umgebungen ist für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen meist schwierig. Für die Arbeitsplatzsituation bedeutet das: Geschäftsreisen oder Besuche von externen Weiterbildungsveranstaltungen sind häufig nur mit Begleitpersonen möglich. Navigationssysteme erscheinen grundsätzlich als eine für Blinde geeignete Technologie, um die Orientierung im öffentlichen Raum zu unterstützen. Navigationssysteme sind elektronische Geräte, die zur geographischen Ortsbestimmung sowie zur Bestimmung des Kurses zu einem geplanten Zielpunkt dienen. Per Sprachausgabe können Navigationssysteme den Standort, die Route zu einem Ziel sowie andere Navigationsdaten ansagen.
Die meisten Systeme stützen sich heute auf die Satellitennavigation. Das bekannteste Satelliten-Navigationssystem ist das US-amerikanische Global Positioning System (GPS).
Bislang kommen Navigationssysteme hauptsächlich im Kraftfahrzeugverkehr zum Einsatz. Es gibt aber auch Systeme für Fußgänger und speziell für blinde Menschen.
Die Fußgängernavigation weist in der Praxis jedoch noch einige Schwächen auf: Während Autos an Straßen gebunden sind, bewegen sich Fußgänger weitaus flexibler im Raum und benötigen entsprechend detailliertere, präzisere Informationen. Als problematisch bei der Entwicklung von Navigationssystemen für Fußgänger wird allgemein angegeben:
Tests und Erfahrungsberichte zeigen, dass die Fußgängernavigation per Satellit aus diesen Gründen (noch) nicht zuverlässig funktioniert.
Spezielle Navigationssysteme für blinde Menschen werden unter "Einzelne Produkte" vorgestellt. Die drei zur Zeit auf dem deutschen Markt verfügbaren Produkte nutzen die oben erwähnte satellitengestützte Navigation über GPS. Die Datenaus- und -eingabe verlaufen entweder über eine eigens entwickelte Steuereinheit (Trekker) oder über das Handy (Loadstone GPS, Wayfinder Access).
Als Probleme beim Einsatz werden auch hier das mangelhafte Kartenmaterial für Fußgänger und z.T. fehlende Satellitenverbindungen geschildert.
Im INCOBS-Audiobereich finden Sie verschiedene Erfahrungs- und Expertenberichte über spezielle Navigationssysteme für Menschen mit Seheinschränkungen.
Krankenkassen und andere Kostenträger finanzieren Navigationssysteme in der Regel nicht.
Es gibt verschiedene Ansätze, neben, bzw. zusätzlich zur GPS Navigation Navigationshilfen für Fußgänger zu entwickeln, z.B.:
Als flächendeckende Orientierungshilfe in fremden Umgebungen wären diese Systeme jedoch enorm aufwendig. Sie geben vor allem punktuell Unterstützung, ihr Vorhandensein wird eher zufällig sein und ist nur an öffentlichen Knotenpunkten zu erwarten.
Unerlässlich für eine zuverlässige Fußgängernavigation ist vor allem auch detailliertes Kartenmaterial. Hieraus ergibt sich die Forderung an Kommunen bzw. Katasterämter, digitales Kartenmaterial speziell für die Fußgängernavigation bereitzustellen. Ein erstes Pilotprojekt namens "Nav4Blind" wurde hierzu vom Landkreis Soest ins Leben gerufen. Topographische Daten werden im Genauigkeitsbereich von 10 cm erfasst, um entsprechendes Kartenmaterial zu erzeugen.
Auf dieser Seite kommt ein Begriff vor, der in unserem Wörterbuch erläutert wird.
Dieser Begriff ist: Sprachausgabe
Letzte Änderung: 10.01.2011 | © 2006 - 2013 DIAS GmbH | Impressum | Barrierefrei?