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Test 2010
Geemarc BDP400 - stationäres Telefon mit Sprachausgabe

Gerätebeschreibung

Das Telefon Geemarc BDP400 Das Geemarc BDP 400 ist ein Telefon für den stationären Einsatz. Auf der nicht reflektierenden weißen Gehäuseoberfläche sind große, abgerundete, schwarze Tasten in standardmäßiger Anordnung angebracht. Mit 14 mm Höhe ist die weiße Tastaturbeschriftung ausreichend groß. Funktionstasten und Menütasten sind unter dem klappbaren Display angeordnet und klar voneinander unterscheidbar durch erhöhten Aufdruck („C“, „OK“) oder spezielle Form (dreieckige Menütasten, Einkerbung).

Funktionen

Neben Telefonbuch, Anruferkennung, Freisprecheinrichtung und Anschluss für Headset verfügt das Geemarc insbesondere über eine Signalverstärkung für Menschen mit Hörgeraten, eine Sprachausgabe, ein Blinklicht-Klingelsignal und drei Direktwahltasten. Namen für Telefonbucheinträge können über das Gerät aufgenommen und gespeichert werden. Allerdings ist das Geemarc ein analoges Telefon, so dass Nutzer mit digitalem Telefonanschluss einen Adapter benötigen.

Sprachausgabe

Das Telefon verfügt über eine deutsche Sprachausgabe, die bei Lieferung aktiviert ist. Sie gibt Telefonbucheinträge und -symbole, die Ziffern 0 bis 9 beim Wählen, Telefonnummern in der Anrufliste, Anruferkennung, Datum, Uhrzeit, Menüeinstellungen und Buchstaben aus. Alle Menüeinträge werden von der Sprachausgabe begleitet. Allerdings ist sie teilweise nicht sehr deutlich. Die Ziffernaussprache ist zwar noch relativ gut zu verstehen; aber z. B. bei der Frage nach Ton- oder Impulswahl ist die Ansage äußerst undeutlich. Eine Sprachrückmeldung bei erstmaliger Aktivierung der Sprachausgabe wäre wünschenswert.

Tonqualität

Anrufer sind über das Geemarc recht gut zu verstehen. Testpartner, die von uns mit dem Geemarc angerufen wurden, berichteten jedoch, dass unsere Stimmen sehr spitz und in den Tiefen recht dünn klingen („wie ein altes Telefon aus den 60ern"). Nutzt man die Freisprecheinrichtung, so hört der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung ein impulsartiges, recht lautes Brummen. Ein ähnliches Geräusch taucht auf, wenn man den Nummern im Telefonbuch per Spracheingabe einen Namen zugeordnet hat. Die Aufsprache klingt recht dumpf, und die Qualität wird durch das laut hörbare Brummen stark beeinträchtigt.

Anzeige

Die neigbare LCD-Anzeige auf dem 11,5 x 7 cm großen Display lässt sich als schwarzer Text auf weißem Hintergrund oder als weißer Text auf schwarzem Hintergrund darstellen. Die größte Schriftgröße bleibt bei 22 mm, was der Schrift Arial in einer Größe von etwa 80 Punkt entspricht. Helligkeit und Kontrast lassen sich allerdings nicht einstellen. Leider spiegelt das Display stark. Hier erweist sich die Neigungsmöglichkeit des Displays als sinnvoll; es kann versucht werden, durch verschiedene Neigungswinkel die Spiegelung bis zu einem gewissen Grad zu reduzieren.

Bedienung

Das Menü lässt sich mit einem speziell markierten Knopf aufrufen, über zwei Pfeiltasten kann der Nutzer darin navigieren. Es ist keine Menüdirektwahl möglich. Alle Einträge im Menü müssen so lange durchsucht werden, bis man an der gewünschten Stelle ist. Von dort geht es nur noch eine Ebene weiter herunter, so dass die Menüstruktur insgesamt als einfach zu beschreiben ist. Beispiel: Menü – Sprache – deutsch. Das Menü ist übersichtlich gestaltet und einfach strukturiert. Man kann sich schnell einarbeiten, um Nummern einzugeben, Einträge in das Telefonbuch vorzunehmen, Namen einzugeben und einzusprechen.

Die Menüeinträge werden von der Sprachausgabe begleitet. Allerdings wäre es wünschenswert, wenn der Anwender nach Aufruf eines Menüpunktes den aktuell eingestellten Wert angesagt bekommen würde. Beispielsweise wird bei der Einstellung von Datum und Uhrzeit nicht angesagt, welcher Wert bereits voreingestellt ist. Um diesen Wert zu ermitteln, müssen erst die Pfeiltasten betätigt werden.

Weiß ein blinder Anwender erst einmal, wie das Telefon funktioniert, wird er es vermutlich problemlos bedienen können. Die Tasten sind recht groß, für den einen oder anderen "feinfühligen" Nutzer mit kleinen Händen evtl. zu groß. Allesamt haben die Tasten einen sehr guten Druckpunkt. Die haptische Kennzeichnung der Funktionstasten lässt sich gut mit den Fingerspitzen erfühlen und ermöglicht eine klare Unterscheidung.

Fazit:

Mit den großen Tasten, der einfachen Menüstruktur und der sprachunterstützten Bedienung ist das Geemarc ein für Sehbehinderte gut geeignetes Telefon. Das große Display bietet zwar die Möglichkeit, zwischen zwei Darstellungsvarianten zu wählen, spiegelt aber stark - bei der Arbeit unter Kunstlicht kann dies zu Problemen führen.

Sehgeschädigte Menschen mit einer Hörschädigung könnten möglicherweise Schwierigkeiten haben mit der teilweise recht undeutlichen Sprachausgabe und der minderen Tonqualität des Telefons. Sie profitieren aber vom Blitzlicht-Klingelsignal, das hell und gut sichtbar aufleuchtet bei eingehenden Anrufen.

Das Geemarc ist von blinden Anwendern nach einer kurzen Menüeinführung gut bedienbar. Anspruchsvolle Anwender werden mit der allgemeinen Tonqualität wohl kaum zufrieden sein.

Tipps für die Entwickler des Geemarc: Ein Signalton beim Erreichen des Menüendes und eine Hilfetaste bzw. die direkte Ansage, welche Funktionen sich hinter den verschiedenen Funktionstasten verbergen, würden blinden Nutzern die Bedienung noch mehr erleichtern. Es ist zu hoffen, dass hier noch nachgebessert wird. Wünschenswert wäre auf jeden Fall eine Variante als Schnurlostelefon!


Auf dieser Seite kommen 2 Begriffe vor, die in unserem Wörterbuch erläutert werden: Funktionstasten und Sprachausgabe.


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Letzte Änderung: 15.09.2010 | © 2006 - 2013 DIAS GmbH | Impressum | Barrierefrei?