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Test 2006
Ergebnisse im Überblick

Zum zweiten Mal prüfte INCOBS im März 2006 Handys auf ihre Nutzbarkeit für Blinde und Sehbehinderte. Untersucht haben wir auch Mobiltelefone, die als "Einsteiger-Handys" bezeichnet werden. Mit diesen Modellen soll eine Zielgruppe angesprochen werden, die die Funktionsvielfalt der aktuell erhältlichen Handys nicht benötigt oder damit gar überfordert ist. Die Einsteiger- oder Einfach-Handys von Anbietern wie Sagem, Nokia und Siemens/BenQ sind spartanisch ausgestattet und haben in der Regel klare Tastaturen. Inwiefern das ein Vorteil für Blinde und Sehbehinderte sein kann, sollte ebenfalls in diesem Test geprüft werden.

Einsteiger-Handys empfehlenswert - Displays bleiben ein Problem

Einsteiger-Handys - davon profitieren auch blinde Anwender, die mit einem herkömmlichen Handy tatsächlich "nur" telefonieren oder höchstens mal den Klingelton einstellen wollen.

In unserem Test waren mit dem Siemens A65, dem Siemens A70 und dem Nokia 6030 gleich drei Einsteiger-Handys vertreten. Bei den blinden Testern belegen sie im Ergebnisranking die drei besten Plätze. Auch bei den Sehbehinderten liegen diese Geräte im Verhältnis auf den vorderen Plätzen. Ungünstig für Sehbehinderte bleibt aber auch bei diesen Modellen, dass die Displays meist zu klein und die Einstellmöglichkeiten für die Darstellung extrem eingeschränkt sind.

Außerdem darf Einfachheit nicht vom Standard abweichen! Das Beispiel des Handys von Sagem zeigt, dass man hier schon mal übers Ziel hinausschießen kann.

Menüs: Einfachheit überzeugt

Sowohl bei Blinden als auch bei Sehbehinderten bekamen einfache Menüs mit bekannter Bedienung und ohne viele Zusatzoptionen gute Noten. Das ganz auf Einfachheit getrimmte Sagem VS1 kam in Sachen Menüführung nicht gut weg. Dabei hat es nur drei Menüs und für jedes sogar eine eigene Menütaste. Damit weicht es aber vom gewohnten Navigationskonzept (vom Hauptmenü in die Untermenüs) ab. Unsere blinden Tester hat das eher verwirrt, als dass es hilfreich war. Wer allerdings bereits ist, sich umzustellen oder wer noch nie ein Handy hatte, für den kann dieses Konzept durchaus von Vorteil sein.

Tastaturen: Standard muss sein

Erfreulich ist, dass die ausgewählten Geräte bei den blinden Testpersonen fast alle (bis auf das Klapp-Handy von Nokia) in punkto Tastatur befriedigend oder sogar gut abschneiden. Das liegt wohl daran, dass es sich bei den ausgewählten Produkten überwiegend um Standardtastaturen mit wenig Spielereien oder Zusatztasten etc. handelt. Bei den Sehbehinderten ist die Tendenz zu positiven Ergebnissen bei der Tastatur ebenfalls vorhanden. Allerdings beurteilt diese Zielgruppe Tastenabstände oder Tastenabhebungen häufig etwas strenger als Blinde. Außerdem spielen die Tasten- und Buchstabenfarben für sehbehinderte Nutzer eine wichtige Rolle.

Displays: Nach wie vor ein großes Problem

Die Lesbarkeit der Displays ist nach wie vor für Sehbehinderte mit starken Einschränkungen verbunden. Wenn es Einstellmöglichkeiten zu Farben, Schriftgröße etc. gibt, dann sind diese meistens nicht ausreichend. Von den Anwendern ebenfalls bemängelt wird der allgemeine Trend, Displays zwar größer werden zu lassen (häufig bei Klapp-Handys), aber anstatt dadurch auch die Inhalte größer erscheinen zu lassen, wird eher mehr "draufgepackt".

Platzierungen auf einen Blick

Von 100 erreichbaren Punkten haben die blinden Tester im Durchschnitt 72,6 Punkte vergeben. Bei den Sehbehinderten liegt der Durchschnitt nur bei 53,5 Punkten. Ein direkter Vergleich dieser beiden Werte ist nicht sinnvoll. Blinde und Sehbehinderte haben im Test zum Teil unterschiedliche Aufgaben gestellt bekommen, weil die Anforderungsprofile für Sehbehinderte sich von denen der Blinden unterscheiden. Man geht davon aus, dass Sehbehinderte im Vergleich etwas mehr mit einem herkömmlichen Handy machen wollen, z.B. auch Textnachrichten verschicken oder einen Kalender nutzen. Die unterschiedlichen Ansprüche führten zu unterschiedlichen Testaufgaben.

In den Bereichen, in denen die Aufgaben gleich waren (zum Beispiel bei der Beurteilung vom Tastendruckpunkt oder der Auffindbarkeit von Funktionstasten), fallen die Ergebnisse für Blinde tendenziell besser aus als für Sehbehinderte.

Das kann daran liegen, dass Blinde im Erfühlen geübter sind - dadurch beurteilen sie z.B. Tastenabstände im Vergleich positiver.

Die Ergebnisse sehen folgendermaßen aus:

Tabelle 1: Ergebnisse für blinde Nutzer
Platz Handy Punkte
1 Siemens A70 79,6
2 Siemens A65 76,7
3 Nokia 6030 76,5
4 Sony Ericsson k500i 76,2
5 Nokia 5140 74,9
6 Samsung z140v 72,7
7 Siemens M75 71,9
8 Sagem VS1 64,5
9 Nokia N90 60,4
Tabelle 2: Ergebnisse für sehbehinderte Nutzer
Platz Handy Punkte
1 Siemens A65 62,7
2 Samsung z140v 61,0
3 Siemens A70 56,9
4 Nokia 5140 56,0
4 Nokia 6030 56,0
6 Siemens M75 54,3
7 Nokia N90 48,5
8 Sagem VS1 44,8
9 Sony Ericsson k500i 41,6

Auf dieser Seite kommt ein Begriff vor, der in unserem Wörterbuch erläutert wird.

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